Startups setzen KI ein, um Alterungsprozesse zu verstehen und persönlichen Lebensstil zu optimieren
Immer mehr Unternehmer und Startups nutzen Künstliche Intelligenz (KI), um neue Wege zu finden, wie wir gesünder altern und länger leben können. Dabei geht es nicht nur um medizinische Durchbrüche, sondern auch um alltagstaugliche Tools, die uns helfen, gesunde Entscheidungen einfacher umzusetzen.
Ein zentrales Element bleibt dabei unverändert: eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und guter Schlaf gehören nach wie vor zu den Grundpfeilern eines langen Lebens. Doch neue Technologien ermöglichen es, diesen Lebensstil individueller und effektiver zu gestalten.
Blēo: Ein persönlicher Longevity-Coach fürs Handgelenk
Ein Beispiel dafür ist das britisch-maltesische Unternehmen Blēo. Die Gründer kombinieren ein Wearable mit einer KI-gestützten App, die als digitaler Longevity-Coach fungiert. Das Wearable misst unter anderem Schlafqualität, Blutdruck und tägliche Schrittzahl. Diese Daten fließen direkt in die App ein – zusammen mit Informationen zur Ernährung.
Über eine einfache Funktion können Nutzer Fotos ihrer Mahlzeiten hochladen. Per Computer-Vision-Analyse erkennt die KI, was auf dem Teller liegt – von Kohlenhydraten über Fette bis zur Portionsgröße. Auf Basis dieses Überblicks erstellt die App individuelle Empfehlungen, wie zum Beispiel: „Du hast heute viele Kohlenhydrate gegessen. Denk dran, genug Wasser zu trinken und Alkohol zu reduzieren“.
Das Besondere: Die App agiert proaktiv. Nutzer müssen keine Fragen stellen – die KI analysiert bestehende Daten und gibt automatisch Tipps, die auf wissenschaftlicher Forschung basieren. Diese Empfehlungen orientieren sich an einem umfangreichen Wissensfundus aus aktuellen Erkenntnissen über Langlebigkeit.
Ani Biome: Der Darm als Schlüssel zur Gesundheit
Ein weiteres Startup mit Fokus auf personalisierte Langlebigkeit ist Ani Biome aus Kroatien. Dort steht die Optimierung des Mikrobioms im Zentrum. Ziel ist es, Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und das Energieniveau sowie die mentale Klarheit zu verbessern.
Auch hier kommt KI zum Einsatz: Nutzer scannen regelmäßig ihre Zunge mit der Smartphone-Kamera. Die Analyse erkennt Veränderungen wie weiße Beläge, Gelbfärbungen oder Zahnabdrücke. Solche Merkmale lassen Rückschlüsse auf Entzündungswerte und den Stoffwechsel zu.
Ergänzt wird das System durch regelmäßig ausgefüllte Fragebögen zum psychischen und physischen Wohlbefinden. Die daraus entstehenden Daten fließen in ein KI-Modell ein, das sowohl auf westlicher Medizin als auch auf vedischen und traditionell chinesischen Heilverfahren basiert – mit dem Ziel, maßgeschneiderte Nahrungsergänzungen und Empfehlungen für den Alltag zu erstellen.
Was heißt das für Sie?
Diese neuen Entwicklungen zeigen deutlich: Technologie kann und sollte immer nur als Ergänzung zu gesunden Lebensgewohnheiten verstanden werden. Bewegung, Schlaf, Stressregulation und eine abwechslungsreiche Ernährung bleiben entscheidend. Doch KI-gestützte Systeme helfen Ihnen, auf Basis individueller Daten neue Erkenntnisse über Ihren Körper zu gewinnen – und so schneller bessere Entscheidungen zu treffen.
Ob durch ein Wearable mit Coach-Funktion oder ein Self-Scanning-Tool fürs Mikrobiom – wer neue Technologien sinnvoll in seinen Alltag einbaut, kann aktiv zur eigenen Gesundheitsstrategie beitragen.
Wichtig ist: Der Schlüssel zur Langlebigkeit liegt nicht in einer einzelnen Pille oder App, sondern in einer klaren Struktur und bewussten Entscheidungen – unterstützt durch moderne Technik.